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Umfrage: Zufriedenheit in der Altenpflege

Zufriedenheit ist für viele ein großes Wort. Kaum erreichbar. Kaum vorstellbar. Zumindest für dich nicht. Zufriedenheit? Jeder, der sagt er sei zufrieden, hat doch den Schuss nicht gehört oder ist zutiefst zu beneiden. Vielleicht raucht er auch was?

Ich kann dich beruhigen: Alles, was du brauchst, um in der Pflege zufrieden arbeiten zu können, hast du bei dir: Deinen Körper, dein Verstand und dein Herz.

Manchmal vergessen wir auch den Käfer im großen Wald.

Das bedeutet, dass uns Zufriedenheit nicht reicht. Wenn dann wollen wir schon das große Ganze: Glück! Berufung! Selbstverwirklichung!

Ich behaupte: wir sind so kraftleer, dass wir uns zuerst um eine alltagstaugliche Zufriedenheit kümmern sollten.

Manchmal mache ich einen Test: Dann frage ich Pflegekräfte, wann sie zufrieden in der Pflege arbeiten könnten. Die Antworten kommen meist wie aus der Pistole: Wenn wir mehr Personal hätten!

Ich sage euch: In meinen Beratungsgesprächen wird diese Antwort immer disqualifiziert. Warum? Sie ist oberflächlich und führt nicht zu einer Veränderung, sondern hält uns in einem Jammertal. So kann ich nicht arbeiten….

Fünf Fragen zur eigenen Reflexion

Viele hilfreicher wäre es, wenn du mal darüber nachdenkst, was DU brauchst, um zufrieden in der Pflege arbeiten zu können. Was kannst du in deinem Arbeitsalltag selbst dazu beitragen, zufriedener zu sein?

Es ist kein Problem, dass nicht sofort zu wissen. Den meisten fällt dazu erst einmal nichts ein. Das hängt auch mit deinem gestressten Nervensystem zusammen. Also lasse dir Zeit. Schreibe dir die Fragen und die Antworten auf. Der psychologische Effekt dabei ist, dass dann auch dein Unterbewusstsein Impulse sendet, die du aufschreibst, bevor dein Verstand schon wieder abgewunken hat.

  1. Was erfüllt mich in meiner aktuellen Tätigkeit als Altenpfleger am meisten? Was macht dir in deinem Berufsalltag so richtig Spaß? Bei mir ist es die erste Runde im Nachtdienst: Viele BewohnerInnen sind noch wach. Hier kann ich all meine Vielseitigkeit nutzen: Dem einen hilft ein gemeinsames Gebet am Abend, dem anderen ein Singsang eine Liedes, wieder einem anderen wenn ich aktiv und ohne Wertung einfach nur zuhöre. Bei ängstlichen Bewohnern frage ich fast immer: „Was war das Schönste am ganzen Tag heute?“ Die meisten antworten dann: „Nichts war schön!“ Ich sage dann: „Dann denken sie jetzt darüber nach und verraten mir morgen früh die Antwort!“ Das ist wie ein Wundermittel für einen guten Schlaf. Ich liebe es!
  2. Welche Herausforderungen oder Hindernisse beeinträchtigen meine Zufriedenheit in der Altenpflege?
    Wenn du darüber mal differenzierter nachdenkst, findest du „struggle-points“ – Situationen, die dir die Zufriedenheit schwer machen. Wenn du diese Situationen bewusst hast, dann kannst du dir in einem nächsten Schritt überlegen, wie du damit umgehen willst.
    Bei mir ist es ganz oft ein unangepasster Tonfall von Kollegen gegenüber Bewohnern. Sowas wie „Jetzt klingeln sie doch nicht andauernd! Ich habe auch noch etwas anderes zu tun!“ Dann möchte ich manchmal zum Weltenretter aufsteigen und Hirne umprogrammieren können. Lach!
  3. Welche Veränderungen könnte ich in meiner beruflichen Routine vornehmen, um meine Zufriedenheit zu steigern?
    Finde Ideen, was du ändern kannst, um zufriedener zu pflegen. Das kann sich auf dein Zeitmanagement beziehen, auf konkrete Arbeitsaufgaben oder auch auf kollegiale Beziehungen.
    Ich habe zum Beispiel das Multitasking währen der Übergabe abgeschafft. Es überfordert mich einfach, neben dem Übergabegespräch auch noch Stuhlganglisten zu führen oder Maßnahmen abzuhaken. Das führte zu wesentlich besseren Übergaben und zu viel besseren Beziehungen mit meinen Kollegen.
  4. Wie beeinflusst meine Arbeit als Altenpfleger meine persönliche Gesundheit und Wohlbefinden?
    Hier geht es nicht um das Große und Ganze. So im Sinne von „Die Altenpflege ist physisch wie psychisch sehr anstrengend.“ Es geht um konkrete Handlungen in deinem Alltag. Finde heraus, was es mit DIR konkret macht.
    Zum Beispiel nehme ich mir Mantra artig vor, die Betten stets auf Arbeitshöhe zu bringen. Ich bekomme sonst Rückenschmerzen wenn ich mit einem Hausrundgang fertig bin, bräuchte ich jedes Mal einen Physiotherapeuten. Aus reiner Selbstfürsorge setze ich das auch überwiegend um. Und mein Rücken dankt es mir wirklich.
  5. Welche beruflichen oder persönlichen Ziele möchte ich in meinem Pflegeberuf erreichen und wie könnten sie meine Zufriedenheit beeinflussen?
    Achtung! Hier geht es nicht um Karrierepläne! Sondern um die Frage ob und was du mit deiner Pflege in der deinem Mikrokosmos erreichen willst. Die Kunst bei dieser Antwort ist es, diese nicht zu werten. Ich möchte dir Mut zusprechen: Keine Antwort ist falsch! DU DARFST ALLES SEIN UND WERDEN! Was meine Ziele im Pflegeberuf sind, könnt ihr hier nachlesen.

Diese Fragen können dir als Ausgangspunkt dienen, um tiefer in Ihre Gedanken über Zufriedenheit einzutauchen und möglicherweise neue Erkenntnisse und Perspektiven zu gewinnen.

Komm gerne in meine Whatsapp Gruppe „Treffpunkt Pflege“. Hier können wir auch gern gemeinsam zum Thema Zufriedenheit reflektieren und Inspiration von anderen Pflegekräften erhalten. Noch ist die Gruppe kostenlos. Schreib mir gern eine Nachricht, wenn du Lust darauf hast. Ich habe da richtig Bock drauf!

Melde dich auch gern bei meinem Newsletter an. Einmal monatlich erhältst du persönliche Einblicke in meinen (Pflege)Alltag.

Und nun lass auch andere an deinen Ideen für deine Zufriedenheit teilhaben und kommentiere weiter unten, welche Ideen du hast. Ich freue mich darauf!


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