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Vom Glück in der Altenpflege

Welche fünf alltäglichen Dinge machen dich in der Altenpflege glücklich?

Guten Morgen liebe Menschen!

Zuerst dachte ich es wäre eine Leichtigkeit die Frage zu beantworten. Doch dann las ich die Schreibaufforderung noch einmal und mir fiel plötzlich das Wort „alltäglich“ auf. Bähm! Das schränkt alle meine bisherigen Gedanken ein.

Denn dann muss ich erst einmal einordnen, was „alltäglich“ bedeutet. All-täglich – jeden Tag. Es sollten also Dinge sein, die eher so passieren – im Pflegealltag, die aber ein Glücksgefühl hinterlassen. Ja ok… da muss ich schon mal ein bisschen genauer hindenken.

Also gehe ich in Gedanken so meine Nachtdienste durch. Was mache ich da so die ganze Zeit? Und welche Tätigkeiten oder Handlungen hinterlassen da noch jetzt ein Lächeln in meinem Gesicht?

Und was genau bedeutet „glücklich“ in diesem Zusammenhang? Auch das muss jeder für sich selbst beantworten. Hier ist, wie ich es beantworten würde: Glücklich sein ist eine Empfindung, die sich zeigt, wenn mich etwas erfüllt. Und Dinge und Geschehnisse, Begegnungen erfüllen mich, wenn ich dafür einen Sinn finde. Ja richtig gelesen: In meiner Welt haben die Dinge nicht automatisch einen Sinn oder eben keinen Sinn. In Meiner Welt kann ich Dingen, Ereignissen und Begegnungen, Empfindungen, Erlebnissen usw. einen Sinn geben oder nicht. Aber eigentlich finde ich fast immer etwas, wofür das gut war. Und wenn es „nur“ eine Erfahrung ist. Man lernt eben nie aus.

Also: Was erfüllt mich in meinen Diensten? Schreibe fünf Dinge auf:

  1. Ich lebe meine Vielseitigkeit aus. Und das kommt den Bewohner*innen voll zu Gute. Der eine braucht ein Lied, was zusammen geträllert wird, um gut in die Nacht zu kommen. Beim nächsten hilft die Frage nach dem, was heute schön war, damit er Frieden für die Nacht findet. Wiederum andere mögen es, wenn ich mit ihnen bete und nochmal andere fühlen sich besonders sicher, wenn ich ihnen verspreche im Laufe der Nacht nochmal nach ihnen zu schauen. Das individuelle Bedürfnis erfüllen zu können, macht mich sehr glücklich.
  2. Routine. Wenngleich ich Routinen immer mal wieder stinklangweilig finde, so helfen sie doch sich gut zu orientieren und Sicherheit zu empfinden. Ich mag es sehr, wenn Routinen im Nachtdienst für eine Zeit unverändert sind. Dann habe ich schnell das Gefühl der Orientierung.
  3. Schokolade. Ich liebe es über die Wohnbereiche zu streunen auf der Suche nach einem Stück Schokolade. Ich lache dann über mich selbst, weil ich doch extra den Süßkram zu Hause gelassen habe, damit ich nicht so viel Süßes esse.
  4. Nachdienstbuddys. Ich mag es, wenn mein Nachdienstbuddy auch über eine große Portion Gelassenheit und Humor verfügt. Wenn wir über ähnliche Dinge lachen können und uns gegenseitig humorvoll pushen. Das macht so eine riesen Stimmung, das mich solche Dienste auch über Durststrecken in meiner Motivation tragen.
  5. Zeit. Wahrhaftig empfinde ich die Nachtdienste so, dass ich fernab von jedem Trubel mir auch mal Zeit nehmen kann für Dinge, die auch und im Moment besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Zum Beispiel Sterbebegleitung. Ich gestalte dann sehr gerne würdevolle Momente, in dem so ein Abschied Raum findet. In Frieden. Das erfüllt mich sehr. Und wenn ich manches mal am Ende eines Nachtdienstes die Trauerecke gestalte, dann empfinde ich eher Glück. Ich hatte Glück diesen Menschen zu kennen und ich hatte Glück ihn begleiten zu dürfen. Ein wunderbares Gefühl.

Dies ist ein Artikel aus der Serie „daily Denkzettel“. Ich selbst stelle mich hier der Herausforderung jeden Tag zu einer Frage oder Aufgabenstellung einen Text zu schreiben. Dafür nehme ich mir morgens nur 10 Minuten. Das dient dazu meinen Schreibstil zu entwickeln und meinen Perfektionisten in die Schranken zu weisen. Meine Intension ist es dabei auch hierüber mit dir und allen anderen Leser*innen in einen guten Austausch zu kommen.

Also kommentiere gern unter diesen Text deine ganz eigenen Gedanken zu der heutigen Überschrift. Zusammen können wir andere inspirieren ihren eigenen Alltag positiv zu reflektieren. das hebt die Stimmung ungemein.


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