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Selbstfürsorge leicht gemacht: Wie du damit anfangen kannst

Als Pflegekraft bist du Tag für Tag für das Wohlbefinden und die Gesundheit anderer Menschen verantwortlich. Du bist immer da, um zu helfen und zu unterstützen, und das kann mit der Zeit ziemlich anstrengend werden. In diesem hektischen und fordernden Beruf ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, dass du auch auf deine eigene Gesundheit achtest. Selbstfürsorge ist ein essentieller Teil deines Wohlbefindens und hilft dir, die Herausforderungen des Pflegeberufs besser zu bewältigen. In diesem Blogartikel erfährst du, wie du als Pflegekraft mit der Selbstfürsorge beginnen kannst.

So ein Tag im Schichtdienst ist echt lang. Nach einem Frühdienst bist du so k.o., dass du am liebsten den Rest des Tages auf der Couch verbringen würdest. Kannst du das nicht, dann hast du wahrscheinlich einen Partner und Kinder.

Im Spätdienst kannst du endlich mal länger schlafen. Leider schießt dir das von hinten ans Knie, weil du spätestens jetzt das Gefühl hast, keine Zeit mehr zu haben bis zum Dienstbeginn.

Übel ist es auch im Nachtdienst. Das ist so ein Gefühl von: „arbeiten-schlafen-arbeiten“.

Ja sagst du jetzt. Das ist eben in dem Beruf so. Da brauchst du nichts mehr anzufangen. Keine Hobbys, keine Vereine. Weil keine Zeit. Ja und viel schlimmer: Keine Kraft mehr. Um sich aufzuraffen.

Das kann man so machen. Die Energie nimmt dann kontinuierlich ab. Du läufst leer. Hast an nichts mehr Freude. Sogar etwas für dich selbst zu tun, ist schon zu viel. Alles fühlt sich nach „…muss ich das auch noch machen?“ an.

Das kenne ich. Bis vor ein paar Jahren habe ich das genauso empfunden. „Was muss ich? Etwas machen, was mir gut tut? Ich weiß gar nicht, was das sein soll. Null Idee!“ Hinzu kam ein bis dahin unbewusstes Verhaltensmuster: Mir fiel erst beim zu-Bett-gehen ein, dass ich ja heute etwas für mich tun wollte. Darunter lag ein ganz gemeiner Gedanke: „Hör auf mit dem Sch… es darf dir nicht besser gehen. Denk doch mal an deine Eltern. Wie die sich verbogen und gelitten haben, damit du heute das alles haben kannst. Und du jammerst rum und faselt was von Selbstfürsorge…“ Es dauerte ein Weile bis dieser Knoten geplatzt war.

Heute bin ich, was das angeht, im Schlaraffenland. Ich nutze freie Zeiten ganz bewusst. Nicht zum Fernsehen oder zum daddeln mit dem Handy. Ich nutze diese Zeitfenster(chen) für Dinge, die mir Spaß machen, mich runterfahren, mir Kraft geben. Über die Jahre bin ich so vielseitig geworden, dass es immer etwas gibt, was mich stärkt, auch wenn ich nur 2 oder 3 Minuten habe.

Deine sechs Schritte, um mit der Selbstfürsorge anzufangen

Im folgenden gebe ich dir ein paar Schritte an die Hand, die du gehen kannst, wenn du mehr entspannen willst und wirklich Kraft schöpfen willst.

  1. Schritt
    Entscheide dich bewusst mehr als sonst auf dich zu achten. Versprich dir das. Du bist jeden Tag immer für andere da. Wenn du beginnst, deine Bedürfnisse auch mal an erster Stelle zu stellen, wirst du schon nach kurzer Zeit einer erste zarte Besserung erleben. Jede Veränderung beginnt mit einer Entscheidung. Je bewusster du sie triffst, desto besser kannst du dabei bleiben.
  2. Schritt
    Beginne entspannt und locker. Du sollst nicht bei Olympia teilnehmen. Hier ist keine Leistung gefragt. Und doch solltest du fokussiert bleiben. Täglich eine Minute ist besser als keine Minute. Anfangen ist die Devise. Dein Hirn braucht ein bisschen Zeit. Und nein – nicht nur deins- unser aller Hirn.
  3. Schritt
    Überlege dir, worauf du Lust hast. Was Kreatives? Was Sportliches? Einfach mal nichts tun? Musik hören? Singen?
    Wenn dir nichts einfällt: Was hast du als Kind schon immer gern gemacht? Greife das auf und bringe es in dein erwachsenes Leben. Oder lass dich von meiner persönlichen Liste meiner Selbstfürsorgetools inspirieren.
  4. Schritt
    Mach ruhig mal die Übung der „Energietankstelle“.
  5. Schritt
    Tue es. Jeden verdammten Tag. Beobachte dich dabei selber. Wie fühlst du dich davor und wie danach? Bade in dem Gefühl der neuen, frischen Energie. Verankere das Gefühl in deinem Körper und bade darin. Ja – genieße diesen Zustand ganz ausführlich. Mach ein inneres Bild dazu oder einen passenden Satz. Dein Hirn wird nach einer Weile der Übung diesen Zustand aktiv aus dem Hut zaubern, wenn du dein Hirn zum Beispiel in Stresssituationen darum bittest. Erholung auf Knopfdruck so zu sagen. Aber erst kommt die Übung.
  6. Schritt
    Bau dir über die Zeit ein ganzes Repertoire auf. Wie eine Schatztruhe. Dort hinein legst du alles, was dir gut tut und am besten passend für jedes Zeitfenster. Was meine Stresskiller und Selbstfürsorgetools sind erfährst du in diesem Blogartikel. (Artikel folgt)

Handy und Fernseher sind keine Entspannung

Wieso das denn nicht? Beim Bergdoktor kannst du so richtig schön abschalten, oder? Das ist das, was du glaubst. Es hat nur einen kleinen Haken.

Das Leben wird immer komplizierter. Das menschliche Miteinander wird immer komplizierter und unbeherrschbarer. Wir verstehen viele Dinge nicht mehr und haben nicht den Eindruck, dass wir durch unsere eigenes Handeln etwas verändern können. Vielen Strömungen und Entwicklungen fühlen wir uns regelrecht ausgesetzt. Das schafft in uns allen eine zunehmende Verunsicherung. Wir suchen Halt und Orientierung. Die finden wir nicht auf Anhieb, denn wem kann man schon noch vertrauen? Das schafft wiederum Irritation und Verunsicherung. Um am Ende des Tages irgendwie damit umgehen zu können, nutzen wir Menschen eine ganze Vielfalt an Möglichkeiten diese Verwirrungen und Unsicherheiten, all das Komplizierte in unserem Leben und dem der anderen zu reduzieren.

Die weitest verbreitete Taktik in unserem Land dazu ist es, nicht weiter darüber nachzudenken und lieber so zu tun als sei das eben der Lauf der Dinge und als habe alles seine Ordnung. Wir stecken den Kopf in den Sand oder besser ausgedrückt: den Hintern auf das Sofa und die Augen in das Display eines Smartphones oder (oder am besten UND) in den Fernseher. Wir schauen fern oder shoppen, spielen, diskutieren, kommentieren, lamentieren im Netz. Wir lenken uns ab, verdrängen und tauchen ab in virtuelle Welten. Damit gaukeln wir uns ständig vor, dass wir so unsere Leben wieder einfacher und überschaubarer machen. Der bekannte Hirnforscher Gerald Hüther spricht von der menschlichen Komplexitätsreduktion.

Nun ist es aber so, dass unser Hirn gern alles nimmt, was wir bieten, damit es stets genug zu tun hat. Es liebt Dinge zu verarbeiten, wahrzunehmen und Lösungen zu suchen. Das schafft es einigermaßen gut, wenn dort – im Hirn – eine gewisse Ordnung herrscht. Deswegen ist die Reduzierung aller Schwere, aller Komplexität und aller Schwierigkeiten genau der richtige Weg. Es ist sogar eine entscheidende Voraussetzung, um wieder Ordnung ins Hirn zu bringen. Die Frage ist nur ob alles, was noch mehr Chaos bringt, dann die passende Lösung ist.

Jede Nachrichtensendung, jeder Blick aufs Smartphone, jedes Shoppingerlebnis füttert uns mit weiteren unübersehbaren Informationen. Zu viel ist zu viel. Doch wir versinken darin und erzählen uns die Story, dass es uns entspannt. Dabei fressen wir all Informationen unbemerkt auf. Immer immer mehr. Noch mehr Durcheinander im Hirn. Jedes Durcheinander dort verbraucht irrsinnig viel Energie. Immer mehr. Und dann brauchen wir immer mehr Komplexitätsreduktion und geben uns noch mehr Hirnbullshit. Noch mehr Energie, die gebraucht wird.

Und du fragst dich, warum du dich nicht erholst?

Denke daran, dass Selbstfürsorge keine egoistische Handlung ist, sondern eine notwendige Voraussetzung, um anderen Menschen helfen zu können. Indem du dich selbst gut umsorgst, wirst du nicht nur dich selbst, sondern auch die Menschen um dich herum unterstützen können. Beginne noch heute mit der Selbstfürsorge und mache sie zu einem festen Bestandteil deines Alltags. Du verdienst es, gut für dich zu sorgen!

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